Zum Wohl der Tiere

Jeder Milcherzeuger möchte nur das Beste für seine Kühe. Um das Tierwohl bestmöglich zu fördern, stehen verschiedene Lösungsansätze zur Verfügung. Optimale Haltungsbedingungen, durchdachtes Herdenmanagement und bedarfsgerechtes Füttern sind der Schlüssel für zufriedene Tiere und eine erfolgreiche Milcherzeugung. Bergader unterstützt seine Bauern aktiv bei der Umsetzung – auch über die gesetzlichen Vorschriften hinaus.

Unsere Kühe

97 % Zweinutzungsrasse

Fast alle Bergader-Rinder gehören einer Zweinutzungsrasse an, vorwiegend Fleckvieh. Die Rassen sind für die Milch- und die Fleischerzeugung geeignet, was sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile birgt.

40 Milchkühe pro Hof

Die Herden sind im Durchschnitt 40 Kühe groß – viele davon haben weniger als 10 Tiere, einzelne auch bis ca. 200 Milchkühe. Bergbauern halten im Durchschnitt nur 30 Milchkühe.

60% Weidegang

Der Großteil des Jungviehs kommt auf die Weide oder steht den Sommer über auf der Alm. Besonders hoch ist der Anteil bei den Betrieben der Bergbauern.

Rund 1/3 weniger Anbindehaltung

Seit 2015 haben mehr als ein Drittel der ganzjährigen Anbindehalter ihren Betrieb aufgrund fehlender Perspektive eingestellt oder auf eine andere Haltungsform umstellen können.

Nur gesunde Tiere können eine qualitativ hochwertige Milch geben

Deshalb legen wir großen Wert darauf, unsere Milchbauern bei Maßnahmen für mehr Tierwohl auf ihren Höfen aktiv zu unterstützen. Wir schätzen dabei das Engagement unserer Landwirte. Jeder von ihnen ist darauf bedacht, dass es den Tieren gut geht. Und das honorieren wir. Dabei sind flexible Lösungsansätze gefragt. Denn jeder Milcherzeuger ist auf kurze oder lange Sicht an seine individuellen Gegebenheiten vor Ort gebunden. So hat ein Betrieb beispielsweise die Möglichkeit, seine Tiere auf die Weide zu treiben, da diese direkt am Hof vorhanden ist. Aufgrund einer ungeklärten Nachfolge oder behördlicher Vorgaben ist es ihm allerdings nicht möglich, einen modernen Laufstall zu realisieren.

Bergader fördert Einsatz für Tierwohl

Neben einem fairen Milchpreis erhalten alle unsere Landwirte Zuschläge für höherwertige Haltungsformen. Milchqualitäten, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen, erhalten weitere Zuschläge. Insbesondere unsere Bergbauern arbeiten aufgrund der Höhenlage und der teils steilen Hängen unter erschwerten Bedingungen. Der höhere Arbeitsaufwand wird ebenfalls mit einem Zuschlag honoriert, bei dem auch die Haltungsform berücksichtigt wird. Unsere Prämienmodelle entwickeln wir kontinuierlich weiter.

Eine Frage der Haltung

Die Haltung von Milchkühen und deren Nachzucht hat sich in den vergangenen Jahren auch durch das steigende öffentliche Interesse verändert. Als zukunftsträchtiges Stallkonzept wird der Laufstall gesehen. Dort können sich die Tiere frei bewegen, Liegeplätze suchen und miteinander interagieren. Bei einem Großteil der Laufställe unserer Bergader-Bauern sind die Milchkühe zusätzlich auf der Weide, haben Zugang zu einem befestigten Laufhof oder sind durch einen Offenfrontstall Außenklimareizen ausgesetzt.

In unserer Region hat sich in den letzten Jahren auch die Kombinationshaltung etabliert. Hier steht die Bewegung der Milchkühe im Vordergrund: Mindestens 120 Tage im Jahr müssen die Tiere Zugang zu einer Weide haben. Die Aspekte der Kombinationshaltung wurden gemeinsam von Vertretern der Landwirtschaft in Bayern und milchwirtschaftlichen Organisationen entwickelt. Ein wichtiges Anliegen dabei war, den Strukturbruch gerade bei kleineren bäuerlichen Familienbetrieben zu verhindern. Denn auch die ganzjährige Anbindehaltung wird in unserem Milcheinzugsgebiet noch praktiziert, ist jedoch stark rückläufig. Rund 12 Prozent der Milchmenge bei Bergader stammen derzeit noch aus ganzjähriger Anbindehaltung. Mittelfristig sehen wir keine Daseinsberechtigung für diese Art der Tierhaltung. Vielmehr möchten wir den Landwirten die Chance bieten, ihren Betrieb zukunftsfähig weiterzuentwickeln – und das geht nur, indem man sie auf ihrem Weg unterstützt und gemeinsam an einer individuellen Lösung arbeitet. Höfe mit Anbindehaltung waren in den letzten Jahren deshalb verpflichtet, ein Beratungsprogramm in Anspruch zu nehmen.

Neues Angebot: Fütterungsberatung

Die Erkenntnisse aus dem QM-Nachhaltigkeitsmodul* haben gezeigt, dass die Fütterung maßgeblich die CO2-Bilanz, das Tierwohl und weitere Nachhaltigkeitsthemen beeinflusst. Gemeinsam mit Fachexperten des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern (LKV) hat unser Rohstoffmanagement- Team bereits vier Seminare für unsere Landwirte durchgeführt – mit durchweg positivem Feedback. Die Teilnehmer erhalten nach dem Seminar die Möglichkeit zu individueller Fütterungsberatung auf ihren Höfen – finanziell unterstützt durch Bergader. So gestalten wir gemeinsam eine nachhaltige Zukunft für Mensch und Tier.

* Das QM-Nachhaltigkeitsmodul wurde vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft und dem QM-Milch e. V. ins Leben gerufen. Ziel ist es, Molkereien und Erzeugerbetriebe bei einer nachhaltigen Milchwirtschaft zu unterstützen. 812 Bergader Landwirte haben von 2021 bis 2023 an der deutschlandweiten Datenerhebung zu den Themen Ökonomie, Ökologie, Soziales und Tierwohl teilgenommen.

Mehr Nachhaltig­keits­engagement von Bergader

Jetzt entdecken

Vorheriges Thema: Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Bauern

MEHR LESEN

Nächstes Thema: Landwirtschaft mit der Natur