Josef Helminger

Unsere Bergader Bauern im Interview

Als Familienunternehmen mit langjähriger Tradition liegt uns das partnerschaftliche Verhältnis mit all unseren Milchlieferanten besonders am Herzen. Josef Helminger ist Vorsitzender der Liefergruppe Alpenmilch e.G. Chiemgau Rupertiwinkel und bewirtschaftet seinen Hof in zwölfter Generation.

Gesellschaftliche Bedürfnisse, Handel und Landwirtschaft vereinen

Josef Helminger

Als Vorsitzender der Liefergruppe Alpenmilch e.G. Chiemgau Rupertiwinkel mit circa 600 Landwirten ist Josef Helminger für die Kommunikation zwischen den Landwirten und der Molkerei zuständig. Die Liefergruppe erzeugt jährlich über 190 Millionen Kilogramm Milch, Bergader bezieht davon den größten Teil.

Umso wichtiger ist der enge Austausch: Josef Helminger möchte immer Wege finden, die sowohl die Bedürfnisse der Gesellschaft, die Vorstellungen von Handel und Molkerei als auch die Konzepte der Landwirtschaft vereinen. „Ob das ein kleiner Betrieb ist, der noch sehr traditionell arbeitet, oder ein modernes Herdenmanagement mit neuester Technik: Wir versuchen die Herausforderungen unserer Landwirte an Bergader heranzutragen und eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten“, so Josef Helminger. „Darum ist es auch wichtig, dass ich selber einen Betrieb zu Hause habe. Dann sieht man das Ganze einfach aus einem anderen Blickwinkel.“

Die Zusammenarbeit zwischen den Landwirten endet dabei nicht bei der Milchlieferung, sondern geht darüber hinaus: Die gemeinschaftliche Anschaffung von modernen technischen Geräten sorgt nicht nur für einen ökonomischen, sondern auch für einen ökologischen Vorteil. „Gleichzeitig darf man auch das Soziale nicht außer Acht lassen. Das ist gerade in der Landwirtschaft eine Herausforderung“, erklärt der Landwirt.
 

Nachhaltigkeit als Basis für landwirtschaftliche Erzeugung und Tierhaltung

Gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Töchtern bewirtschaftet er den Hof in zwölfter Generation. „Die Landwirtschaft prägt uns als Familie. Unser Ziel ist es, dass auch die neue Generation ihre Zukunft auf dem Hof sieht“, so Helminger. „Denn auch das gehört zu einer nachhaltigen Entwicklung.“ In seinem Betrieb setzt er auf natürliche Kreisläufe – von der Aussaat auf den Feldern bis zum Ertrag der Pflanzen und zur Fütterung der Tiere. „Nur so können wir langfristig Lebensmittel produzieren“, erklärt der Landwirt. „Für uns als Landwirte ist Nachhaltigkeit die Basis unserer Erzeugung – auch in der Tierhaltung.“

"Unser Ziel ist es, dass sich unsere Tiere wohlfühlen. Und dafür sind wir auch 365 Tage im Jahr verantwortlich."

Im Betrieb der Helmingers leben 70 Milchkühe in einem Offenfrontlaufstall mit Außenliegeboxen. Die Kälber finden in einem geräumigen Laufstall Platz. „Unser Ziel ist es, dass sich unsere Tiere wohlfühlen. Und dafür sind wir auch 365 Tage im Jahr verantwortlich“, sagt er. Den Bauern stehen bei ihrer täglichen Arbeit landwirtschaftliche Beratungsgremien zur Verfügung. „Bergader unterstützt die Entwicklungen für mehr Tierwohl, indem Zuschläge für besonders tiergerechte Haltungssysteme ausbezahlt werden. Nur so ist es möglich, weiterhin in Maßnahmen zu investieren, die das Thema voranbringen. Und natürlich ist es auch eine Motivation, langfristig weiterzudenken.“
 

Ein großer Punkt in der modernen Landwirtschaft ist das Thema Energie

„Früher wurde alles mit Muskelkraft gemacht. Das ist so heutzutage nicht mehr sinn- und zeitgemäß. Mit Energie aus nachwachsenden Rohstoffen kann man hier entgegenwirken“, so Helminger. „Und das macht die Landwirtschaft, indem Energie durch Biogas, Wärmerückgewinnung und Solarkraft effizient genutzt wird.“ Das zeichnet auch Bergader aus. Denn dort hat der Rohstoff mitunter den kürzesten Weg zwischen Molkerei und Bauern. „Die Milch wird direkt in der Region erzeugt. Bergader ist mit den Produkten hier verwurzelt“, bringt der gebürtige Waginger an. „Wir als Landwirte aus dem Alpenvorland können uns damit identifizieren.“